Meine Arbeitsweise
Körperpsychotherapeutische Arbeit findet auf verschiedenen Ebenen statt:
Auf der Körperebene schauen wir uns an, wie sich Ihre Lebensgeschichte verkörpert hat. Was gibt es für Ressourcen, die wir für die Arbeit nutzen können, und was möchten Sie verändern? Die Arbeit mit dem eigenen Körper in Form von speziellen Körperübungen halte ich für wichtig und hilfreich, um Kontakt zu verspanntem Körpergewebe und den darin zurückgehaltenen Gefühlen zu bekommen. Selbstständiges Üben zwischen den Sitzungen unterstützt darüber hinaus die Eigenverantwortung für den Therapieprozess.
Auf der Beziehungsebene werden sich erlernte Beziehungsmuster im Verlauf der Therapie aktualisieren, die erkannt, genutzt und bearbeitet werden können. Durch korrigierende Beziehungserfahrungen während des Therapieverlaufs sind positive Veränderungen Ihrer alten Muster möglich.
Was passiert in einer typischen Therapiestunde?
Nachdem Sie mir erzählt haben, was Sie momentan bewegt, versuche ich gemeinsam mit Ihnen herauszufinden, welchen Zusammenhang es zwischen Ihrem aktuellen Problem und Ihrer Lebensgeschichte gibt. Unsere Lebensgeschichte hat sich verkörpert, ich lasse Ihre Körperhaltung und -sprache auf mich wirken und registriere, wie sich bestimmte Körperregionen entwickelt haben. Auf diese Weise erhalte ich zum Beispiel wertvolle Informationen darüber, wie stabil bzw. instabil Sie in dieser Welt stehen. Diesen ersten diagnostischen Blick erachte ich als sehr wichtig, damit die Behandlungsschritte Ihrem jeweiligen Strukturniveau entsprechend angepasst werden können. Ich versuche Ihnen mit offenen Sinnen zu begegnen und lasse mich davon berühren, was Sie vor- oder unbewusst aussenden.
Dieses behutsame „Sich- Einschwingen“ ermöglicht mir eine Kontaktaufname zu tieferen Schichten Ihrer Persönlichkeit und deren emotionalen Befindlichkeiten. Ich empfinde diesen Prozess oft als eine Schatzsuche, weil meiner Erfahrung nach viel kreatives Potential geborgen werden kann. Meine Wahrnehmung teile ich Ihnen im Gespräch mit.
Wenn Sie sich in Teilen erkannt fühlen, führt das in der Regel zu stärkerem Sebst- Kontakt, was auf der Körperebene durch ein energetisches Strömen, einem Wärmegefühl spürbar wird. Sie fühlen sich körperlich- emotional präsenter. Ich finde es wichtig diesen tiefen, oft abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen vermehrt Beachtung zu schenken, wurden sie doch für lange Zeit ignoriert. Durch Wertschätzung und positive Resonanz werden diese Anteile gestärkt und ermutigt mehr Raum (auch im Körper) einzunehmen. Im nächsten Schritt biete ich gegebenenfalls eine Körper-, Ausdrucks- oder Kontaktübung an.
Kontakt und Berührung
Fragen, die mich in meiner Arbeit ständig begleiten, sind: Was ist adäquater Kontakt zwischen mir und meinen Klienten? Wieviel Nähe bzw. Distanz ist zwischen uns angemessen? Im Laufe des Lebens haben sich viele Menschen eine notwendige Schutzschicht zugelegt. Aus Angst vor (weiteren) Verletzungen lassen sie sich nicht mehr intensiv berühren. In der Körperpsychotherapie arbeiten wir bewußt mit körperlichen Berührungen. Gleichwohl ist eine körperliche Berührung nicht immer angemessen und förderlich für den therapeutischen Prozess.
Ebenfalls von Bedeutung für meine Arbeit ist die Frage, welche Art der Berührung die Möglichkeiten des Gefühlsausdrucks meiner Klienten vertieft, ohne sie dabei zu überfordern. Erlebnisorientierte Erfahrungen sollten sowohl emotional als auch kognitiv integriert werden können.
Wenn Sie sich für eine Therapie bei mir entscheiden, startet ein gemeinsamer Prozess, an deren Ende jeder von uns beiden etwas gelernt hat.